Trinkwasservorfälle 2019

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Verbraucherschutzberichte – Schöne Fotos verdecken unschöne Fakten.

Zur Zeit werden von zahlreichen Gesundheitsämtern aktuelle Zahlen zum Jahre 2015 veröffentlicht. Obwohl sich die Inhalte teilweise gleichen, ist die „Verpackung“ doch immer eine andere. Und soooo schön: Die von externen Bildagenturen eingekauften Fotos. 

Heute beschäftige ich mich mit dem Verbraucherschutzbericht des Landes Niedersachsen. Den 31-seitigen Bericht können Sie HIER detailliert nachlesen.
Für diesen Bericht habe ich mir  die Seite 22 ausgesucht. Hier geht es darum, dass bei den Prüfungen festgestellt wurde, dass jedes zehnte Bier in Niedersachsen „unerwünschte Keime“ aufwies. Nun gut, 10 Bier trinkt man recht selten, aber da man ja nicht allein in einer Kneipe oder einem Biergarten sitzt, ist die Gefahr natürlich doch sehr hoch, dass man genau eines dieser 10 Biere vorgesetzt bekommt – und vielleicht gar noch das zweite auch aus dieser „Charge“.

Auf dieser einzigen Seite im Bericht findet sich der folgende Satz:
„Die Hälfte der Studien führte bei 28 bis 52 Prozent des jeweils untersuchten Probenkontingentes zum Nachweis unerwünschter Keime.“

Oh. Die Hälfte von 100 Studien (gemeint sind wohl dieProben) (50 %) führte bei 50% – also dann bei 25% aller Proben zu dem Ergebnis, dass Keime vorhanden sind. Lassen wir mal einfach diese VON-BIS-Angaben weg, dann sieht man, dass im Bier in Niedersachsen eine Menge Keime vorkommen. Und wenn man dann im nächsten Absatz liest:

Vereinzelt waren Proben aufgrund der Art bzw. des Ausmaßes der festgestellten Keimgehalte oder aufgrund grobsinnlich wahrnehmbarer Abweichungen als für den Verzehr ungeeignet zu beurteilen. „

….dann ist ein Biergenuss in Niedersachen nicht wirklich ein Biergenuss.

Für einen offiziellen Bericht finde ich die Angabe „vereinzelt“ doch sehr ungenau – aber Hauptsache die Fotos sind schön, oder? Und weil vielleicht nur eine einzige Seite im Bericht für die richtigen Fakten nicht so wirklich ausreichend war, folgen im Bericht ein paar Sätze, die zu verstehen geben, dass Handlungsbedarf (sorry, „Verbesserungspotenzial“) besteht,doch Details werden nicht genannt.

Im Bericht heißt es:
„Daher ist es unerlässlich, die Schankanlagen und das Anlagenumfeld
in regelmäßigen Abständen wirksam zu reinigen und zu desinfizieren
und so dauerhaft in einem hygienisch einwandfreien
Zustand zu halten. Untersuchungen zur Betriebsstätten- und
Anlagenhygiene belegen, dass hier ein nicht unerhebliches Verbesserungspotenzial besteht.“

Wow. Problem erkannt – und dann? Zur exakten Vorgehensweise zur Verminderung von Keimen im Bier in Niedersachsen finden sich im Bericht keine weiteren Hinweise. Schade eigentlich.

Von Journalisten, Politikern, etc. erwartet man (in Berichten, Doktorarbeiten, etc.) eine exakte Quellenangabe. Verständlich. Deshalb finde ich, dass der finale Absatz im Verbraucherschutzbericht des Landes Niedersachsen, der von Herrn Christian Meyer als „Niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“ unterzeichnet wurde, hier der Öffentlichkeit noch ein paar Detailinformationen schuldet.

Warum? Im letzten Absatz dieses Berichtes heißt es:
„Obwohl diese Untersuchungsergebnisse im Vergleich zu den Ergebnissen anderer Studien deutlich günstiger ausfallen, werden aufgrund der Vielzahl von Getränkeschankanlagen auch zukünftig regelmäßige Probenuntersuchungen sowie eine zielgerichtete Anlagenüberwachung im Rahmen risikoorientierter Betriebskontrollen erforderlich sein.“

Ich würde deshalb erwarten, dass der Formulierung „im Vergleich zu den Ergebnissen anderer Studien“ auch eine Quellenangabe folgt. Diese Formulierung könnte bedeuten, dass wir (sorry, ich komme aus Niedersachsen) Niedersachsen in anderen Bundesländern noch schlimmer gefährdet sind. Man stelle sich vor, dass der gemeine und wenig keimgewohnte Niedersachse z.B. in den Süden der Republik zum Oktoberfest reist, dort Bier in großen Mengen aus noch größeren Behältnissen konsumiert und danach großen Schaden davonträgt, weil, ja, weil die Keimbelastung im Bier ungewohnt hoch war.

ACH.
Aber vielleicht ist ja Bier gar nicht ihr Lieblingsgetränk und Bakterien, Keime und Viren in den wasserführenden Leitungen von Schankanlagen interessieren Sie deshalb so rein gar nicht? Vielleicht finden Sie dann Gefallen an einer Abhandlung über Schadstoffe in Flip-Flops – auch kostenlos im Gesundheitsbericht (Verlinkung siehe oben) nachzulesen.

Keime im Wolfsburger Trinkwasser – „Normalverbraucher" ungefährdet.

Am 27.6.2016 berichtete die Redakteurin Stephanie Giesecke in den Wolfsburger Nachrichten über Keimbefund im Wolfsburger Trinkwasser. Die Aussage des Artikels war, dass sich „Normalverbraucher“ keine sorgen machen müssen. Ich habe 4 X versucht, die verantwortliche Redakteurin zu kontaktieren, um einmal persönlich zu fragen, ob die veröffentlichten Informationen einfach nur so wiedergegeben wurden, oder ob EIGENE Recherchen durchgeführt wurden. Leider hatte ich keinen Erfolg, weil die Redakteurin immer unterwegs war. 

wolfsburg1

Den Originalartikel, auf den sich dieses Posting bezieht, finden Sie unter:
http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/keime-im-wolfsburger-leitungswasser-id2347091.html

Meiner Meinung nach hat die Redakteurin gründlich recherchiert aber nur die Meinungen der verantwortlichen Personen weitergegeben. Und so ist auch in diesem Fall wieder zu erkennen, dass sich auf Informationen verlassen wird, die „Verantwortliche“ von sich geben, ohne selber noch einmal in die Tiefe zu gehen.

Es wird – wie so oft – nicht auf die Fragen der Bürger eingegangen. Anders lässt sich nicht erklären, warum die Wolfsburger Nachrichten zwar eine Kommentarfunktion unter jedem Artikel anbieten, auf Fragen der Bürgerinnen und Bürger jedoch nicht eingegangen wird.

Die Frage von „Angela (Gast) lautete zum Beispiel: „warum schreibt man das alles wenn man sich keine Sorgen machen muss???“. Hierauf wurde keine Antwort gegeben. Schade eigentlich.

Ein anderer Kommentar von S (Gast) lautete: „Die erste auffällige Probe im Mai? Und jetzt erst wird es der Öffentlichkeit zugetragen?! Das ist eine Frechheit! Der Parameterwert liegt bei 0 auf 100ml. Eine Information zu den am schlimmsten betroffenen Stadtgebieten wäre ja auch von Vorteil für die Betroffenen!“

Am 27.6. (vor über drei Wochen) habe auch ich einen Kommentar dort hinterlassen. Diesen Kommentar möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:

Das Umweltbundesamt definiert die hier beschriebene systemische Verunreinigung als STÖRFALL. Der Grenzwert für Coliforme Keime im Trinkwasser beträgt NULL. Das alleinige Vorkommen dieser Keimgattung führt zu der Bewertung, dass es sich NICHT mehr um Trinkwasser handelt. (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/377/dokumente/coliforme_bakterien.pdf)

Vielleicht haben Sie nicht die Zeit, den kompletten Artikel zu lesen, doch gerne erkläre ich Ihnen, warum ÜBERHAUPT ein entsprechender Artikel in den Nachrichten für Wolfsburg erschienen ist: NICHT, weil die Redakteurin hier etwas außergewöhnliches recherchiert hat, sondern weil die Wasserversorger aus Wolfsburg verpflichtet sind, Vorkommnisse dieser Art (Krankenhaus betroffen!) zu melden und in Öffentlichkeit bekannt zu machen – was bleibt da Besseres als es über die lokale Zeitung zu kommunizieren?  Da passt es natürlich, dass man einen Artikel dieser Art veröffentlicht und die Gefahr „herunterspielt“. Soll heißen: Die Öffentlichkeit fasst diesen Artikel als „normale Berichterstattung“ der Zeitung auf, doch in Wirklichkeit handelt es sich um einen Artikel, den das Umweltbundesamt in diesem Fall (gemäß Verweis oben) vorschreibt.

Das Trinkwasser in Wolfsburg entsprach NICHT der Trinkwasserverordnung. Das ist Fakt. Alle danach vorgenommenen Schritte sind vom Umweltbundesamt vorgegeben worden!

In vorhergehenden Artikeln habe ich erwähnt, dass oftmals Redakteure „mißbraucht“ werden und Artikel zu Themen schreiben, bei denen Fachkompetenz zum Thema Trinkwasser und Keimen im Trinkwasser gefordert ist, diese Fachkompetenz aber nicht gewährleistet ist. In diesem Fall (regionale Nähe) lag mir das Thema sehr am Herzen – und leider habe ich die verantwortliche Redakteurin Stephanie Giesecke nicht erreicht.

wolfsburg2

Am 14.7.2016 berichten die Wolfsburger Nachrichten unter
http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Wolfsburg/trinkwasser-keimquelle-gefunden-id2365707.html
d
ass das Wolfsburger Wasser „auch weiterhin unbedenklich konsumiert werden kann.“ WOW! Nach einer Einstufung als Störfall durch das Umweltbundesamt finde ich (ICH!) es schon sehr bedenklich, dass hier behauptet wird, dass das „Wolfsburger Wasser“ (Anmerkung: Experten würden von TRINKWASSER sprechen…) somit weiterhin (?) unbedenklich konsumiert werden kann.

Fazit: Das Trinkwasser in Wolfsburg entsprach NICHT der Trinkwasserverordnung und wird vom Umweltbundesamt als Störfall eingestuft. Das Wasser, welches die Wolfsburger Bürgerinnen und Bürger aus den Leitungen bezogen haben (in den betroffenen Gebieten) war KEIN Trinkwasser.

Ich kann nicht verstehen, warum die Zeitungen (in diesem Fall die Wolfsburger Nachrichten) mit diesem Thema so leichtfertig umgehen und sich als öffentliches Organ instrumentalisieren lassen. Schließlich waren die Trinkwasser-Lieferanten in Wolfsburg VERPFLICHTET, die Öffentlichkeit zu informieren (laut Umweltbundesamt, siehe oben).

Und falls Stephanie Giesecke diesen Bericht liest, freue ich mich gerne über Feedback. Gerne hätte ich vorher geklärt, warum die Wolfsburger Nachrichten so berichten, doch leider konnte ich die Redakteurin nicht erreichen.

 

 

 

Keime im Trinkwasser – Ein Beitrag auf SPIEGEL Wissenschaft.

Von Daniela Frank wurde am 21.12.2015 ein Beitrag zum Thema „Keime im Trinkwasser“ auf Spiegel.de veröffentlicht. Seit langem ist dieses ein Artikel, der nicht nur offizielle Stellungnahmen einfach kopiert sondern sich – so weit ich das erkennen kann – auch auf eigene Recherchen stützt.

Den Original-Artikel finden Sie hier: Keime im Trinkwasser: Der Feind in meiner Wasserleitung.

Sehr interessant ist hier der mehrmalige Verweis auf die Hersteller der Wasserzähler (Wasseruhren). Woher die Autorin diese Vermutungen hat, wird in dem Spiegel-Artikel nicht weiter ausgeführt, was ich sehr schade finde. Die Autorin berichtet über „Biofilme aus Wasserleitungen und –zählern. Die Vielfalt in diesen Keimkolonien ist größer als bisher angenommen, folgern die Forscher aus ihren Untersuchungen.“. Die Untersuchung (auf englisch) finden Sie HIER.

Warum ich diesen Artikel als sehr lesenswert einstufe? Weil hier z.B. Hans-Curt Flemming, ehemaliger Institutsleiter des Biofilm Centre der Universität Duisburg Essen zitiert wird, der sich seit Jahren ausführlich mit Biofilmen beschäftigt hat und auch Professor Dr. Manfred Höfle zu Wort kommt, der die Forschungsgruppe „Mikrobielle Diagniostik“ am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung leitet. Endlich mal wirkliche Experten zum Thema Trinkwasser, Verkeimung und Bekämpfung.

 

 

Legionellen mit Wasser ausgespült! oder „Legionellen in Dresdner Kita keine Gefahr"

Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf einen Beitrag aus DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN vom 1.12.2015. mit der Überschrift „Legionellen in Dresdner Kita keine Gefahr“. An den Autor Herrn Heuer habe ich heute eine E-Mail mit Fragen gestellt.

Für den Laien und/oder die besorgten Eltern in Dresden erscheint der Bericht von Anfang bis Ende gut strukturiert und schlüssig. Wenn man sich jedoch mit dem Thema Trinkwasser und Legionellen genauer beschäftigt, fällt auf, dass sich in dem Bericht einige unschlüssige Passagen befinden: Es wird z.B. über Legionellen und KBE berichtet als wenn diese zur gleichen Art von pathogenen Wasserkeimen gehören. Dann wird – unabhängig von den Vorgaben der aktuellen Trinkwasserverordnung – mitgeteilt, dass in anderen EU-Ausländern die Grenzwerte viel höher liegen. Egal! Dresden liegt in Deutschland und hier gilt die deutsche Trinkwasserverordnung.

Bevor ich weiter auf diesen Bericht eingehe, der damit endet, dass die Legionellen mit Wasser (!!!) ausgespült worden sind, warte ich noch die Antwort des Autors ab, dem ich heute (1.12.2015) über das Kontaktformular der Zeitung folgende Mail zugesendet habe:

UPDATE: Herr Heuer hat mir untersagt, meine Kommunikation mit Ihm zu veröffentlichen. Ich kann also an dieser Stelle nicht die Antwort veröffentlichen und bitte deshalb um Verständnis. (21.12.2015)


sehr geehrter herr hauer,
mein schreiben bezieht sich auf ihren bericht
http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Legionellen-in-Dresdner-Kita-keine-Gefahr
gerne möchte ich ihre antworten auf meinem blog desinfektion-trinkwasser.de veröffentlichen. falls dieses nicht gewünscht ist, würde ich mich trotzdem über eine antwort freuen.
1.) sie schreiben, dass legionellen gefunden worden sind und davon keine gefahr ausging. erklärt wird dieses damit, dass es auch ungefährliche legionellen gibt, was aber nicht oft getestet wird. worauf stützt sich dann die aussage, dass keine gefahr für die kinder bestand?
2.) im weiteren absatz beschreiben sie, dass 600 KBE gefunden wurden. KBE sind NICHT legionellen und wenn die anzahl an KBE 100 überschreitet, handelt es sich NICHT um einen weniger schweren fall. schauen sie mal hier:
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/wasser/legionellen.htm
warum werden also in ihrem bericht angaben wie „die infektionsgefahr ist sehr gering“ bewertet, wenn es sich um KBE und nicht um legionellen handelt?
3.) der letzte absatz lässt mich dann verwundert aufhorchen: sie schreiben, dass die leitungen mit WASSER durchgespült worden sind vergessen, das ergebnis zu nennen. sie schreiben lediglich, dass eine nachuntersuchung stattgefunden hat…und dann alles wieder in ordnung ist.
ich würde gerne wissen, ob herr lück ebenfalls bestätigen kann, dass man legionellen durch reines spülen mit wasser aus dem leitungssystem bekommen kann. dieses wäre mir sehr neu. da ich aber gerne dazulerne, wäre ich über eine aussage dazu sehr erfreut.

Ich habe dem Autor angeboten, dass ich seine Antworten auf meine Frage nicht veröffentlichen werde, wenn dieses nicht gewünscht ist. Ich wünsche mir, dass wir die Antworten veröffentlichen können, weil Sie ansonsten wieder einen Monolog von mir lesen müssten…;-)

Diskussionen in Foren zum Thema Trinkwasser

35fc16a9352d86a1_640_waterIn zahlreichen Diskussionsforen für Camping & Yachting wird über meine privaten Postings gesprochen.

Dabei haben findige Personen „herausgefunden“, dass ich hier zwar als Privatperson schreibe, aber Geschäftsführer der biostream® GmbH bin. Das stimmt – und im Impressum weise ich ausdrücklich darauf hin, dass ich zwar Geschäftsführer bin, jedoch versuche, neutral zu berichten. Und ich bin noch immer der Meinung, dass das sehr gut klappt: Ich berichte hier über Aktuelles zum Thema Trinkwasser, neue Gesetze und Erfahrungen aus der Praxis.
UND: In sämtlichen Beiträgen habe ich nicht ein einziges Mal auf die biostream®-Produkte hingewiesen. Das nenne ich dann wirklich neutral. Wer nicht?

Falls Sie Anmerkungen haben oder mit mir diskutieren möchten: Unter jedem Artikel haben Sie die Möglichkeit! Klicken Sie einfach auf „Kommentar hinterlassen“ oder z.B. auf „X Kommentare“, wenn schon jemand vor Ihnen eine Anmerkung hinterlassen hat. Machen Sie mit!

Zumeist geht es um den Einsatz von Silber oder Silberionen, wenn über meine Beiträge diskutiert wird. Vorgeworfen wird oftmals, dass ich gegen den Einsatz von Silber schreibe, weil die Produkte der biostream® GmbH kein Silber enthalten. Deshalb möchte ich hier darauf hinweisen, dass die biostream® GmbH sehr wohl Silber (in welcher Form auch immer!) in deren Produkte einbringen könnte. Die biostream® GmbH verzichtet aber aus ÜBERZEUGUNG auf die Zugabe von Silber. Silber ist ein Schwermetall.

Die offizielle Stellungnahme der biostream® GmbH findet sich (seit Jahren! und regelmäßig aktualisiert) auf der biostream®-Homepage (HIER). Dort wird auf 6 DIN A4-Seiten ausführlich erklärt, warum wir FREIWILLIG auf den Einsatz von Silber (Silberionen) verzichten.

Wenn Kunden auf den Einsatz von Silber nicht verzichten möchten, kann Silber zusätzlich zu den biostream®-Produkten dem Trinkwasser zugegeben werden. Die Wirksamkeit der biostream®-Produkte wird davon nicht negativ beeinflusst.

Keime im Trinkwasser

„Rote Zettel in ihren Briefkästen haben die Bürger aus XXX erhalten. Auf diesen Zetteln steht, dass coliforme Keime (Kolibakterien) im Trinkwasser gefunden wurden und jetzt eine Chlorung des Trinkwassers nötig ist.“

Diese oder eine ähnlich lautende Meldung finden Bürger desöfteren in Ihren Briefkästen. Es wird geraten, das Wasser abzukochen, damit man keinen Gefahren ausgesetzt ist. Die Bürger sind natürlich verunsichert und möchten GENAU wissen, was passiert ist. In diesem Fall wäre es hilfreich, wenn die lokale Presse ausreichend und kompetent informieren würde. (Es ist ja verständlich, dass der lokale Wasserversorger gerne am liebsten gar nicht informieren würde, aber dazu ist er gesetzlich verpflichtet…) Die lokale Presse hingegen kann meistens keine Trinkwasserexperten vorweisen und ist dann wieder auf die Angaben des lokalen Wasserversorgers angewiesen. Somit ist verständlich, dass die Fehl- oder Falsch-Informationen des Wasserversorgers 1:1 von der lokalen Presse übernommen werden. Dieses hilft den Bürgern wenig.

Ich schreibe diesen Artikel, weil heute exemplarisch ein Artikel in der „Augsburger Allgemeine“ veröffentlich wurde.

„Bei einigen Adressaten sorgten die Wurfsendungen offenbar für Unbehagen. Sie hätte sich mehr Informationen zu der Hygieneaktion gewünscht, machte eine Frau gegenüber unserer Zeitung deutlich.“

Dem Autor ist also bekannt, dass die Bürgerinnen und Bürger verunsichert sind – es wäre also wünschenswert, wenn auf Basis dieses Wissens viel Wert auf perfekte Berichterstattung gelegt wird – schließlich wird man nicht täglich darüber informiert, dass gefährliche Keime im eigenen Trinkwasser vorkommen. Dem ist leider nicht so. Die Berichterstattung ist nicht perfekt.

Ich möchte hier nicht detailliert auf den Artikel eingehen, habe jedoch einige Anmerkungen: Wenn Keime, Viren oder Bakterien im Trinkwasser entfernt werden, spricht man nicht von einer „Reinigung“ (wie im Artikel) sondern von einer „Desinfektion“. Das ist wichtig – und gesetzlich geregelt!

Eine Aussage aus diesem Artikel ließ mich jedoch aufhorchen. Wenn ich den oben verlinkten Artikel richtig verstanden habe, hat Herr Küfer (Geschäftsbereichsleiter des Gesundheitsdienstes (Landratsamt Neu-Ulm)) folgende Aussage getroffen:

Die coliformen Keime seien nicht so schädlich wie die ähnlich klingenden Kolibakterien.

Diese Aussage ist nicht ganz korrekt. Sicherlich würden einige Experten für Trinkwasser und Trinkwasser-Hygiene sogar behaupten wollen, dass diese Aussage FALSCH ist. Deshalb ist Aufklärung sicherlich nötig.

29783cc0bb0e5361_640_waterWAS SIND COLIFORME Keime?
Coliforme Keime leben ganz natürlich im Darm von Menschen und auch Tieren. Dazu gehören Salmonellen, Klebsiellen, Enterobakterien, welche zur Gruppe der Escherichia-Coli-Bakterien (E.Coli) gehören. Einzelne oder wenige dieser Bakterien können dem gesunden Menschen keinen Schaden zufügen. Einige dieser Bakterien sind für eine normale Darmtätigkeit sogar NOTWENDIG!

Wird jedoch eine größere Anzahl dieser Erreger dem Darm zugeführt, reagiert dieser mit Durchfall. Der Körper hat also erkannt, dass die Gesamtmenge dieser Keime zu groß ist und scheidet diese aus. Diese Reaktion ist zwar nicht sehr angenehm und kann einen Urlaub (begrenzte Zeit) schnell zunichte machen, aber größere Schäden für den Körper entstehen meistens nicht.

ABER: Wenn diese Fäkalkeime nicht über den Darm in unseren Körper gelangen sondern durch die Blutbahn, das Gehirn oder die Lunge (Aerosole!!!), dann drohen Entzündungen, Harnwegsinfekte und Lungenentzündungen. Dieses sind typische Folgen einer Infektion mit coliformen Keimen, sagt u.a. Janine Zweigen vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin an der Charité Berlin. Eine Behandlung dieser Krankheiten durch Antibiotika zeigt mittlerweile aufgrund von Resistenzbildungen keine Wirksamkeit mehr. Vorsicht ist also geboten!

WICHTIG: Zu den „nicht so schädlichen“ (Zitat siehe oben!) Keimen gehört auch der EHEC-Keim. Ich kann aus diesem Grund nicht erkennen, wie in diesem Fall zwischen gefährlich und „nicht so schädlich“ unterschieden wird. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat zum Thema EHEC einen Ratgeber veröffentlicht, den Sie hier (Ratgeber EHEC vom RKI) aufrufen können.

Wenn SIE also verstehen, wie in diesem Fall zwischen gefährlichen und „nicht so schädlichen“ Bakterien im Trinkwasser unterschieden wird, bin ich für Kommentare sehr dankbar.

 

 

Photo by National Library of Medicine – History of Medicine

Zusätzliche Infos: Keime im Trinkwasser

Merkblatt zum Thema EHEC beim RKI

Originalartikel